Immobilien als Altersvorsorge – im Emsland kein Problem

Die eigene Immobilie gehört zu den wichtigsten Bestandteilen der Altersvorsorge; etwa 40 Prozent aller Deutschen besitzen ein eigenes Heim. Die Erfahrungen einer zweimaligen Geldentwertung – die Hyperinflation in den Jahren 1912-1923 sowie die Währungsumstellung 1948- hat im Bewusstsein der Menschen tiefe Spuren hinterlassen und den Begriff vom Betongold geprägt, der umschreibt, dass eine Investition in Immobilien eine sehr wertbeständige Anlage ist. Zu den vielen Vorteilen wie individuell geplante Raumaufteilungen und die Unabhängigkeit vom Vermieter, die mit einer eigenen Immobilie verbunden sind, kommt als ein entscheidendes Argument die Altersvorsorge, die durch eine Immobilieninvestition gewährleistet wird.

War schon immer gültig, dass es vorteilhafter ist, anstelle von dauerhaften Mietzahlungen an einen Dritten, monatliche Rückzahlungsraten für die eigene Immobilie zu leisten und damit sukzessive wertbeständiges Eigentum zu bilden, haben die demoskopische Entwicklung in Deutschland und aktuell die Europäische Finanzkrise, die von einer beginnenden Inflation begleitet wird und den Glauben vieler Menschen in die Wertbeständigkeit der Währung zunehmend erschüttert, den Hang zur eigenen Immobilie zusätzlich verstärkt.

Demoskopische Entwicklung:
Die Entwicklung der Alterspyramide in Deutschland, die einen zunehmenden Anteil der älteren Menschen zu Lasten junger Menschen aufzeigt, wird seit Jahrzehnten diskutiert. Doch während über lange Zeiträume auch von den Politikern die These vertreten wurde, dass die Rente in Deutschland sicher ist, ist inzwischen unstrittig, dass bei einer abnehmenden Anzahl von Arbeitnehmern, die die Beiträge für immer mehr Rentner aufbringen müssen, die gesetzliche Rente allein zukünftig nicht mehr zur Existenzsicherung ausreichen wird. Die sukzessive Hinausschiebung der Rente auf das 67ste Lebensjahr, die in der Praxis für viele Menschen eine Rentenkürzung bedeuten wird, verschärft die Situation. Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Alterssicherung gehört heute bei den jungen Menschen zum Allgemeinwissen, und kaum eine Altersvorsorge bietet sich dazu so an wie die eigene Immobilie. Bedeutet sie doch bei richtiger Finanzierung, dass im Rentenalter der Teilverlust von verfügbarem Einkommen durch die entfallende Miete aufgefangen werden kann und somit mit einer Immobilieninvestition der Gefahr der Altersarmut effektiv begegnet werden kann. Der Staat trägt durch das Wohn-Riestern zu zusätzlichen Anreizen bei.

Inflationsschutz:
Die Erfahrungen, die unsere Großeltern im Zuge der zweimaligen Geldentwertungen in Deutschland erleiden mussten, haben sich tief in das Bewusstsein eingegraben und wurden an die Kinder und Enkel weiter gegeben. In kaum einem anderen Land der Welt ist die Inflationsangst so ausgeprägt wie in Deutschland, wo eine Inflationsquote von zwei Prozent bereits einen Run auf wertbeständige Werte auslösen kann. Zu diesen wertbeständigen Geldanlagen zählt an erster Stelle die eigene Immobilie, da sie in Abweisung von anderen Anlagen wie zum Beispiel Goldkäufen schon vom ersten Tag an eine Bereicherung des täglichen Lebens bedeutet. Auch die Tatsache, dass die Wertsteigerungen bei den Immobilien in den letzten zehn Jahren hin und wieder zu wünschen ließen und teilweise sogar bei Wiederverkäufen leichte Einbußen hingenommen werden mussten, konnte die Immobilie nicht als Altersvorsorge Nummer eins verdrängen. Doch spätestens seit Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise ist vielen Anlegern wieder bewusst geworden, mit welchen Risiken Investitionen in hoch rentierliche Wertpapiere verbunden sein können, während die eigene Immobilie dauerhafte Sicherheit und Nutzen gewährleistet.

Die richtige Finanzierung:
Damit die eigene Immobilie dauerhaft Freude auslöst, sind allerdings einige Dinge zu beachten. Ganz entscheidend ist, dass die Finanzierung auf gesunden Füßen steht. Dazu zählt zum einen, dass die monatlichen Belastungen auch tatsächlich dauerhaft getragen werden können. Die monatliche Rate darf die aus regelmäßigem, dauerhaft erzielbarem Einkommen mögliche Belastung nicht sprengen; gefährlich ist es immer, nicht langfristig zugesagte Sonderzahlungen oder Boni in die Belastungsrechnung mit einzubeziehen. Ferner gehört zu einer soliden Finanzierung eine möglichst langfristige Zinssicherung. Besonders in Zeiten niedriger Zinsen, die derzeit trotz seit September 2010 wieder anziehenden Zinsen für Immobiliendarlehen vorherrscht, ist es wichtig, die niedrigen Zinsen für einen möglichst langen Zeitraum zu sichern. Ansonsten könnten Kreditverteuerungen im Zuge der Konditionsanpassung die Kalkulation sprengen und finanzielle Probleme bis hin zu einem Notverkauf mit sich ziehen. Darüber hin aussollte in jedem Fall vermieden werden, die Belastung aus der Immobilienfinanzierung mit ins Rentenalter zu nehmen.

Zu beachten ist ferner, dass bei einer Immobilienfinanzierung die Risiken wie Gesundheit, Arbeit oder Scheidung in einer vertretbaren Weise abgesichert werden. Die aus dem Verlust von Gesundheit oder Leben entstehenden Risiken lassen sich durch eine Lebens- oder Invaliditätsversicherung abdecken, gegen Risiken aus unverschuldeter Arbeitslosigkeit werden oft Kreditversicherungen angeboten, die zumindest für einen begrenzten Zeitraum die Ratenzahlung sicherstellen und somit Sie ausreichend Zeit geben, notfalls die Immobilie in Ruhe veräußern zu können. Verheiratete sollten einen Ehevertrag abschließen, der die Behandlung der Immobilie im Scheidungsfall sichert, denn eine Zwangsauszahlung des Ehepartners ist in der Regel nicht möglich und zieht deshalb oft einen Notverkauf der Immobilie nach sich.

Die richtige Immobilie:
Auch wenn die eigene Immobilie in der Regel nicht unter dem Aspekt der Wiederverkäuflichkeit erworben wird, sollte bei der Errichtung oder dem Erwerb der eigenen Wohnimmobilie nie aus den Augen verloren werden, dass die Immobilie grundsätzlich ohne zu erwartende Preisabschläge wieder veräußerbar sein sollte. Anders als bei unseren Großeltern und Eltern ist es heute nicht mehr die Regel, dass jemand lebenslang bei einem Arbeitgeber tätig bleibt. Die von Arbeitgebern gewünschte Flexibilität scheint zunächst gegen eine eigene Immobilie und die damit entstehende Bindung an einen Ort zu sprechen. Doch bei kluger Auswahl der Immobilie an einem Ort mit intakter Infrastruktur und bei Planung der Immobilie in einer Art, die auch für andere Personen attraktiv sein könnte, stellt der Wiederverkauf der Immobilie in der Regel kein Problem dar.